30.04.2025

Transferwerkstatt des Städtebauförderungsprogramms

 
© Quelle: Stadt Chemnitz, Pressestelle / Fotograf: Dirk Hanus; complan Kommunalberatung GmbH

29. und 30. April 2025 | Transferwerkstatt Lebendige Zentren, Thema »Alt kann neu: Bestandsgebäude in Zentren umbauen und beleben« |Chemnitz, Stadtwirtschaft

Das Landesamt für Denkmalpflege beteiligte sich an der Transferwerkstatt des Städtebauförderungsprogramms »Lebendige Zentren – Erhalt und Entwicklung der Stadt- und Ortskerne« zum Thema »Alt kann neu: Bestandsgebäude in Zentren umbauen und beleben« des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen in Chemnitz.

Ziel der Transferwerkstatt war der bundesweite Austausch zwischen Programmkommunen, Ländervertretenden sowie Experten zu realisierungsfähigen Strategien zur Umnutzung und Aktivierung von Bestandsgebäuden. Vorgestellt wurden individuelle Praxisbeispiele, vom leerstehenden Ladenlokal bis zum innerstädtischen Warenhaus in Kleinstädten und Metropolen. Diskutiert wurde über das Zusammenspiel von Bestand, Strukturwandel und öffentlicher Förderung.

Die Planungsfrage, insbesondere welche Instrumente das Planen und Handeln fördern, wurde aus der Perspektive des Landesamts exemplarisch am Prozess an der gelungenen Transformation des Weisbachschen Hauses in Plauen zum Museum »Fabrik der Fäden« skizziert. Das zwischen 1775 und 1777 errichtete Weisbachsche Haus entstand als Wohn- und Fabrikationsgebäude einer Kattunmanufaktur aufgrund der vollkommen neuen Bauaufgabe in den Formen des fränkischen barocken Schlossbaus. Als singulär-historischer Bautyp, der in dieser Form nur kurze Zeit bis zur beginnenden Industrialisierung Bestand hatte, war ein Manufakturgebäude entstanden, das erstmalig Wohnen und Arbeiten unter einem Dach vereinte. Das stadt- und industriegeschichtlich bedeutsame Gebäude bildet, in Verbindung mit der Weltmarke Plauener Spitze, den städtebaulichen Auftakt von der Elsteraue zur historischen Altstadt Plauens. Denkmalpflegerische Gesamtzielstellung waren die Wiederherstellung der Gebäudehülle sowie die Erhaltung und die Wiederherstellung aller denkmalrelevanten Bauteile im Innenbereich unter Berücksichtigung und Abwägung des neuen Nutzungskonzeptes mit statischen und. gebäudetechnischen Bedingungen. Festgelegt wurde die Sanierung der historischen Fassaden gemäß Befund. Der Ergänzungsbau im Innenhof sollte in moderner Formensprache deutlich ablesbar und dem Bestand unterordnend geplant werden. Im Zuge des Bauverlaufs erfolgten zahlreiche Ortstermine auf der Baustelle mit den Planern zu Architekturgestalt, der Fassadenfarbigkeit, der Aufarbeitung der historischen Fenster, zur Detailgestalt der zu erneuernden Fenster, den Türen und dem Beleuchtungskonzept.

Wichtigste Grundlage des guten Gelingens einer Sanierung eines Kulturdenkmals ist ein interessierter, sensibler, lern- und kompromissbereiter Eigentümer. Basis eines guten Zusammenspiels sind funktionierende Denkmalbehörden. Besonders die unteren Denkmalschutzbehörden der sächsischen Landkreise und kreisfreien Städte müssen zwingend mit denkmalfachlich ausgebildeten, bauerfahrenen und sensiblen Mitarbeitern besetzt sein. In der Stadt Plauen treffen beide Aspekte zu.

Die Beiträge der Transferwerkstatt werden auf der Website www.staedtebaufoerderung.info veröffentlicht.

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