11.08.2025

»Altes bewahren und mit Neuem verbinden«

Neue Grundschule im alten Amtsgericht, mit PV-Anlage,2025  
© Architekturbüros aT2, Dominik Wolf

Grundschule Ehrenfriedersdorf eröffnet

Der 11. August 2025 war für die Berg- und Greifensteinstadt Ehrenfriedersdorf ein ganz besonderer Tag: die Einweihungsfeier der neuen Grundschule »An den Greifensteinen« wurde mit vielen Gästen feierlich begangen und auch die Schüler konnten ihre neue Schule endlich beziehen und die ehrwürdigen Räumlichkeiten mit Leben füllen.

Der Einzug der Grundschule in das »Alte Amtsgericht« ist ein bedeutendes Ereignis für den Ort, denn das Objekt blickt auf eine lange Geschichte zurück. Das Amtsgericht wurde 1904 nach Entwürfen des Architekten Conrad Canzler erreichtet. Dieser zeichnete als hochrangiger sächsischer Baubeamter um die Jahrhundertwende vor allem für Lehrerseminare (Annaberg, Frankenberg, Stollberg, Dresden Strehlen) und Verwaltungsbauten (Steuerbehörde und zerstörtes Amtshauptmannschaftgebäude Chemnitz Kaßberg) im historisierendem Stil verantwortlich. In den 1950er Jahren wurde das Amtsgericht – nach Nutzung als Interimsrathaus – zu einem Feierabend- und später zu einem Pflegeheim (bis 2002) umgebaut. Nachdem das Gebäude viele Jahre lang ungenutzt leer stand erwarb die Stadt Ehrenfriedersdorf 2021 das Objekt. Angesichts des steigenden Bedarfs an Schulraum entschied sich der Stadtrat für einen Umbau zur Grundschule. Nach einer EU-weiten Ausschreibung und der Beauftragung des Planungsbüros aT² Architektur Tragwerk Mehnert + Georgi Zwickau begann im August 2022 die Umbauphase. Im Dezember 2023 wurde das Richtfest gefeiert. Die Investitionskosten für das Projekt von rund 8,5 Millionen Euro wurden unter anderem mit Mitteln der Städtebauförderung aufgebracht.

Hinter den großen Segmentbogenfenstern im ersten Obergeschoss, wo einst im repräsentativen Sitzungssaal das Amtsgericht tagte, fand nun die Aula ihren Platz. Der Raum wirkt mit seiner modernen Ausstattung hell und freundlich und ergänzt damit das edle Ambiente des ehrwürdigen Saales mit Stuckdecken und reich verzierter Eingangstür ganz hervorragend. Die Aula bot den Feierlichkeiten zur Eröffnung den dekorativen Rahmen. Bürgermeisterin Silke Franzl eröffnete den Festakt und nutzte die Gelegenheit, den zahlreichen Unterstützern von Bund und Land, der SAB, ihrer Stadtverwaltung, den zahlreichen Handwerkern und dem Planungsbüro zu danken. Neben Grußworten mit vielen lobenden Worten u.a. vom Sächsischen Kultusminister Conrad Clemens stellte auch das Planungsbüro anhand von beeindruckenden Vorher-Nachher-Fotos nochmal seine Arbeit vor.

Der ehemals königlich-sächsische Verwaltungsbau erfuhr eine behutsame denkmalgerechte energetische Ertüchtigung: auf dem Dach fand eine große PV-Anlage ihren Platz. Die Herausforderungen hinsichtlich Brandschutz und Barrierefreiheit für eine inklusive Schule wurden mit hoher Fachkompetenz und Einfühlungsvermögen in den historischen Bestand gelöst. Mit dem Umbau wurde ein historisches Gebäude und Kulturdenkmal gekonnt und vorbildhaft in ein modernes und inklusionsreiches Lern- und Schulzentrum im Erzgebirgskreis umgewandelt.

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