26.05.2025

4. Internationale wissenschaftliche Konferenz des Netzwerks EuCuComm

Konferenz im Ratssaal des Alten Rathauses Lubań/Lauban, erbaut 1539-1544  
© Landesamt für Denkmalpflege, Konstantin Hermann

21. bis 23. Mai 2025 | Lubań/Lauban (PL)

Bereits zum vierten Male fand die Internationale wissenschaftliche Konferenz des Netzwerks European Culture Commonwealth (EuCuComm) statt. Die EuCuComm verfolgt das Ziel, für den Raum Oberlausitz/Schlesien Wechselbeziehungen zwischen Geschichte, Architektur, Denkmalpflege, Religion und Gesellschaft auf Basis des reichen baukulturellen Erbes darzustellen und die Wahrnehmung als europäische Kulturregion zu vergrößern. Träger der EuCuComm sind mehrere Institutionen und Verbände, darunter denkmalpflegerische, kirchliche und staatliche Einrichtungen.

Vom 21. bis 23. Mai 2025 trafen sich die Mitglieder der EuCuComm in Lubań/Lauban (PL) aus Polen und Deutschland zur Jahreskonferenz. Lubań/Lauban als historischer Ort der Oberlausitz, erst seit 1815 Schlesien zugeschlagen und von 1635 bis 1815 sächsisch, war zum zweiten Mal, nach Jauernick-Buschbach und Bautzen, Ausrichtungsstadt der Konferenz. Initiator ist von Beginn an die Evangelisch-Augsburgische Kirchengemeinde in Lubań/Lauban, in Zusammenarbeit mit der Niederschlesischen Abteilung der Vereinigung der Denkmalpfleger und dem AŁYKOW Engineering Team.

Die Konferenz widmete sich dem Thema »500 Jahre Reformation in der Oberlausitz und Schlesien: religiöses, architektonisches und kulturelles Erbe.« Dabei ging es nicht nur um technische, sondern auch ethische, theologische oder kulturelle Aspekte. Ziel der Konferenz war es, ein Verständnis für die Wechselbeziehung zwischen historischen und sozialen Ereignissen und deren Widerspiegelung in der Kunst, einschließlich der Architektur, zu vermitteln. Verschiedene Perspektiven auf die Prozesse die die zeitgenössische Wahrnehmung des europäischen Kulturerbes prägen, wurden vorgestellt. 

Die EuCuComm untersucht die Folgen der religiösen, politischen, gesellschaftlichen und sozialen Ereignisse für Architektur und Kunst. Diese Ereignisse bildeten nicht nur den Hintergrund, sondern inspirierten und lenkten oft die Entwicklung von Architektur und Kunst. Kunst, einschließlich Architektur, diente als Medium zur Vermittlung von Ideen und beeinflusste, wie sie wahrgenommen wurden. Um Kunst zu verstehen, muss man ihren historischen Kontext, in dem sie entstanden sind, kennen. Architektonische Denkmale sind einzigartig, da sie die Ideen der Menschen über Jahrhunderte hinweg in einem Werk festhalten. Ebenso war der denkmalpflegerische Umgang in Theorie und Praxis mit diesem Erbe Thema in allen Vorträgen bis hin zu allgemeinen Fragen der Denkmalerfassung. Umgebindehäuser, Friedens- und Fluchtkirchen, aber auch der Umgang mit Schlossruinen, deren Sicherung und Zugänglichmachung sind einige der Themen, die grenzüberschreitend von Interesse sind.

Um das gemeinsame kulturelle Erbe sichtbarer zu machen, wurden konkrete Absprachen zwischen den Beteiligten zur zukünftigen Zusammenarbeit, für eine größere Breitenwirkung, Erforschung und Erfassung, aber auch zu Drittmittelanträgen, getroffen.

Die nächste internationale Jahreskonferenz der EuCuComm findet 2026 wieder in Sachsen statt.

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